Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Energiewende

31. Mai 2023: Auf Initiative der Kommunale Energie Regensburger Land eG (Kerl eG) haben sich drei regionale Bürgerenergiegenossenschaften auf eine enge Kooperation mit der Kerl eG bei der Realisierung von erneuerbaren Energieanlagen und von Wärmenetzen verständigt

Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur dezentralen Energiewende

Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Energiewende

 

Regensburg (RL). Auf Initiative der Kommunale Energie Regensburger Land eG (Kerl eG) haben sich drei regionale Bürgerenergiegenossenschaften auf eine enge Kooperation mit der Kerl eG bei der Realisierung von erneuerbaren Energieanlagen und von Wärmenetzen verständigt. So soll sichergestellt werden, dass die Energieerzeugung auf regionaler Ebene, und damit vor Ort in den Gemeinden erfolgt und sie so zu einer nachhaltigen Wertschöpfung in der Region beiträgt. Darüber hinaus soll – so der weitere zentrale  Bestandteil der Zusammenarbeit – stets eine kommunale und bürgerliche Beteiligung an den Projekten erfolgen.

 

In einer Pressekonferenz am 23. Mai 2023 im Regensburger Landratsamt stellte Landrätin Tanja Schweiger gemeinsam mit Joachim Scherrer, Vorstandsvorsitzender der BERR eG Regensburg, Michael Vogel, Vorstandsvorsitzender der Jurenergie eG, Neumarkt i.d.OPf., und Bernhard Schmidt, Vorstandsvorsitzender der NEW eG, Grafenwöhr, die neue Kooperationspartnerschaft vor. An der Pressekonferenz nahmen des Weitern Maria Politzka, Geschäftsführerin der Kerl eG, Harald Hillebrand als Energiekoordinator des Landkreises Regensburg, Bürgermeister Max Kollmannsberger als Vorstand der Kerl eG, Bürgermeister Karl Söllner als Aufsichtsratsvorsitzender der Kerl eG sowie Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher als Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Kerl eG teil. Für die NEW eG waren bei der Pressekonferenz noch Vorstand Dr. Alexander Goller und Florian Schmeilzl, Assistent der Geschäftsleitung, mit anwesend.

 

Die vier Genossenschaften haben sich darauf verständigt, künftig eng zusammen zu arbeiten und gegenseitig von den Erfahrungen der einzelnen Partner bei der Planung, Projektierung, Umsetzung und beim Betrieb von Erzeugungsanlagen aus den Bereichen Windkraftanlagen, Freiflächen-PV-Anlagen oder bei Wärmenetzen zu profitieren. In der Gesamtschau repräsentieren die vier Genossenschaften folgendes Portfolio: 3133 Mitglieder, 74 Kommunen, 120 Mio. Gesamtinvest bisher, 35 Mio. gezeichnetes Kapital, 7 Windanlagen mit 15 MW, 74 Dachanlagen mit 5,5 MW sowie 17 Freiflächen PV mit 42 MW. In Planung sind: 7 Windräder mit 40 MW und 13 Freiflächen PV-Anlagen mit 269 MW.

 

Für Landrätin Tanja Schweiger ist die vereinbarte Kooperation als Startsignal für die Umsetzung der politischen Vision zu werten, die Energieerzeugung vor Ort in den Gemeinden aktiv zu gestalten und zu steuern. Auch wird so sowohl die Verfügbarkeit als auch die politische Autonomie der Energieversorgung sicherstellt. Versteht man diese als Teil der Daseinsvorsorge, haben die Gemeinden auf diese Weise ein hohes Mitspracherecht. Dafür die notwendigen Strukturen und Grundlagen zu schaffen, wie dies bewerkstelligt werden kann, ist Zielsetzung und Aufgabe der jetzt vereinbarten Kooperation. Mit der Bündelung der Kompetenzen und Erfahrungen der drei Energiegenossenschaften könne den Kommunen jetzt ein Grundmodell zur Verfügung gestellt werden, das den Anspruch einer dezentralen Energieerzeugung in eine konkrete Umsetzung bringt und das man den Gemeinden jetzt als Werkzeug an die Hand geben kann. Auch kann so sichergestellt werden, das mit echter Bürgerbeteiligung die zentrale Voraussetzung für die Realisierung von Energieprojekten geschaffen werden kann, nämlich die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Im besten Fall entstünde mit der jetzt vereinbarten Energieallianz die perspektivische Rahmenbedingung dafür, in zehn oder zwanzig Jahren die politische Zielsetzung einer weitgehend regionalen Energieerzeugung realisiert zu haben, die kommunal mitgesteuert wird und die auf kommunaler oder bürgerlicher Beteiligung basiert.

 

Wie die Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der drei Energiebürgergenossenschaften betonten, stehe man mit der Gestaltung der Energiewende vor großen Herausforderungen. Im kommunalen und regionalen Schulterschluss können wertvolle Synergien entstehen und die jeweiligen Kompetenzen gebündelt und koordiniert werden. Der gemeinsame Anspruch nach direkter Bürgerbeteiligung erhöhe die Akzeptanz für Energieprojekte vor Ort und könne so maßgeblich dazu beitragen, dass Projekte schneller umgesetzt werden können.